Port Arthur
Rund 60 km südöstlich der tasmanischen Hauptstadt Hobart befindet sich die einst größte Sträflingskolonie Australiens und eine der wichtigsten Touristenattraktionen Tasmaniens. Die sogenannte „Hölle von Tasmanien“ durchliefen zwischen 1831 und 1853 mehr als 12 500 Häftlinge. Die historische Stätte befindet sich auf der Südspitze der Tasman Peninsula und kann nur über eine schmale Landbrücke, den Eaglehawk Neck erreicht werden. Angrenzend an das ehemalige „Modellgefängnis“ befindet sich der Ort Port Arthur mit ca. 500 Einwohnern.
Die Gefangenen von Port Arthur mussten schwere Zwangsarbeit verrichten, dabei waren die Gründe für ihre Haft oft unerheblich, der Raub eines Brotes oder Pferds war oft Grund genug um nach Port Arthur gebracht zu werden. Viele der Insassen waren aber auch Wiederholungstäter die vom australischen Festland verbannt worden sind.
1853 wurden die Deportationen eingestellt und die Gebäude wurden zur Nervenheilanstalt umfunktioniert. 1877 wurde diese allerdings wegen zu hoher Kosten geschlossen. Bei einem Buschfeuer 1897 brannte dann ein Großteil der Gebäude nieder.
Wieder in den Schlagzeilen gelang die Gefängnisstadt 1996 als ein bewaffneter Amokläufer hier das bis dahin schlimmste Blutbad der jüngeren australischen Geschichte anrichtete. Er ermordete bei seinem Massaker über 30 Menschen.
Es ist also, schon allein bei der Betrachtung der Geschichte des Gefängnisses, ein unheimlicher Ort und nicht wenigen Besuchern läuft ein kalter Schauer über den Rücken wenn sie eine Besichtigung durch die Ruinen machen. Angeboten werden preiswerte Audio-Touren und kostenlose „Historische Touren“. Auch eine Karte in deutscher Sprache ist kostenfrei am Informationszentrum erhältlich.